Pressemitteilung

Mark Helfrich zur drohenden Insolvenz von Prokon

Helfrich: Prokon muss Vertrauen wiederherstellen. Erhalt der Arbeitsplätze von zentraler Bedeutung für die Region Steinburg. Gefährdung der Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energien.

Die Berichte über die drohende Insolvenz der Prokon GmbH beunruhigen mich genauso wie viele Menschen in Itzehoe und der Region. Nun kommen erschwerend die Ermittlungen der Lübecker Staatsanwaltschaft hinzu. Um eine drohende Planinsolvenz abzuwenden, ist es unerlässlich, dass Prokon das Vertrauen in seine Geschäftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit wiederherstellt. Das Unternehmen sollte mit größtmöglicher Transparenz auf die Vorbehalte reagieren. Denn es geht um viel. Es geht nicht nur um die bundesweit im Medienfokus stehenden finanziellen Interessen von zahlreichen Anlegern, sondern vor allem um 1.300 Arbeitsplätze. Am Standort Itzehoe ist Prokon mit 500 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber vor Ort.

Die Landesregierung ist gefordert, konkrete Maßnahmen aufzuzeigen, die Prokon helfen, eine Planinsolvenz abzuwenden. Nachdem die Region schon schwer unter der Schließung der Itzehoer Druckerei Prinovis zu leiden hat, appelliere ich jetzt an den Wirtschaftsminister Meyer und die gesamte schleswig-holsteinische Landesregierung alles Denkbare zu tun, um einen weiteren größeren Schaden für die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Steinburg abzuwenden.

Die aktuelle Debatte über die Anlagerisiken bei Prokon gefährdet außerdem dringend notwendige Investitionen in die für die Energiewende so wichtigen Erneuerbaren Energien. Der Fall Prokon hat eine schlechte Signalwirkung. Um den enormen Kapitalbedarf für den Ausbau erneuerbarer Energien decken zu können, sind Anlagen von Privatanlegern unverzichtbar. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn das Vertrauen in die wirtschaftliche Solidität der Erneuerbaren Energien gegeben ist. Prokon muss daher auch aus diesem Grund alles daran setzen, Vertrauen bei Anlegern, Behörden und der Öffentlichkeit zurück zu gewinnen. Es bleibt abzuwarten, ob und ggf. welche Lehren zur Verbesserung des Anlegerschutzes zu ziehen sind.