Innovationsbeauftragter des Forschungsministeriums besucht Itzehoe: Wasserstoff und Speichertechnologie – neue Chancen für die Westküste

Innovationsbeauftragter des Forschungsministeriums besucht Itzehoe: Wasserstoff und Speichertechnologie – neue Chancen für die Westküste

Itzehoe. Bei einem Besuch in Itzehoe informierte sich Dr. Stefan Kaufmann, Innovationsbeauftragter für grünen Wasserstoff im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), über zukunftsweisende Projekte an der schleswig-holsteinischen Westküste.

Im Innovationszentrum Itzehoe (IZET) stellten das Fraunhofer ISIT und Custom Cells Itzehoe ihre Batterieforschung am Standort vor. Danach präsentierten Vertreter von Covestro und HanseWerk ein gemeinsames Wasserstoffprojekt am Standort Brunsbüttel.

Initiiert wurde das Treffen von dem für Steinburg/Dithmarschen Süd zuständigen Bundestagsabgeordneten Mark Helfrich (CDU): „Wenn wir schon einmal das Glück haben, Stefan Kaufmann im hohen Norden zu haben, dürfen wir uns nicht die Chance entgehen lassen, ihm die technologischen Highlights unserer Region zu präsentieren.“

Das ISIT plant mit dem Aufbau eines Forschungszentrums für angewandte Batterietechnologie „FAB.SH“ eine deutliche Ausweitung seiner Forschungsaktivitäten einhergehend mit einer Vergrößerung der Laborflächen sowie der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Forschungsschwerpunkte der FAB.SH bilden unter anderem Anwendungen von Batterien im Bereich der Erneuerbaren Energien und der Schifffahrt. In diesem Zusammenhang werden zukünftig auch Brennstoffzellen bzw. Batterie-Hybridspeicher untersucht. Gefördert wird das Vorhaben FAB.SH durch Mittel des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes.

Diese Pläne eröffnen auch zusätzliche Perspektiven für die im Innovationsraum ansässige Firma Custom Cells. Dazu erklärt Benno Leuthner, Head of Project Planning & Sales: „Die Synergien mit der FAB.SH unterstützen das Wachstumsinteresse der Custom Cells Itzehoe vor Ort. Sämtliche Entwicklungsaktivitäten der neu entstehenden Serienproduktionen in Süddeutschland werden auch zukünftig am Standort in Itzehoe stattfinden.“

Ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen setzt in Brunsbüttel hingegen auf zukunftsweisende Wasserstoff-Technologie. Gemeinsam planen Covestro, E.ON und HanseWerk, die Covestro-Produktion am Brunsbütteler Standort mit grünem Wasserstoff klimafreundlicher zu machen. Das Herz dieses Projektes ist ein Wasserstoff-Elektrolyseur zur Erzeugung und Bereitstellung von grünem Wasser- und Sauerstoff, der industriellen Ansprüchen gerecht werden muss. „Mit dem Rückenwind aus verschiedenen Forschungsprojekten treiben wir die grüne Wasserstoff-Wirtschaft im Norden aktiv voran und bieten unseren Kunden innovative Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, sagte  Jan Gratenau, Leiter Produktentwicklung und Kundenlösungen von HanseWerk.

Im industriellen Maßstab wird Wasserstoff derzeit zu großen Teilen aus Erdgas durch Zugabe von Wasserdampf hergestellt. Bei dem Prozess entsteht als zweites Produkt Kohlenstoffdioxid. Davon wolle Covestro sich sukzessive lösen, sagt Günter Jacobsen, Sprecher von Covestro in Brunsbüttel.

Mark Helfrich abschließend: „Wer auf erneuerbare Energien setzt, wird an uns als innovative Vorreiterregion in Zukunft nicht mehr vorbeikommen. Und das ist gut so.“