Elektrifizierung der Bahnstrecke Itzehoe Brunsbüttel: Planungsstart in Sicht

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In die verfahrene Situation um die Elektrifizierung der Bahnstrecke Itzehoe-Brunsbüttel kommt nun Bewegung. Der für Steinburg – Dithmarschen Süd und Bad Bramstedt zuständige Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich (CDU) sieht gute Chancen für einen zügigen Planungsbeginn. Grundlage ist eine Initiative des Landes Schleswig-Holstein, das die vom Bund bisher nicht vorgesehene Elektrifizierung der Marschbahn zwischen Itzehoe und Sylt in eigener Regie vorantreiben will. In diesem Vorhaben ist auch das Teilstück Itzehoe-Wilster umfasst. Da der Abschnitt Wilster-Brunsbüttel bereits im Bundesschienenwegeausbaugesetz enthalten und im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf eingestuft ist, könnte also in Zusammenarbeit von Land und Bund nunmehr eine Elektrifizierung der durchgängigen Strecke erfolgen.

„Ich habe bei Verkehrsminister Andreas Scheuer für dieses Vorgehen geworben und bin auf offene Ohren gestoßen“, sagt Helfrich. „In einem Schreiben an mich erklärt sich der Minister bereit, diesen Weg zu gehen und hält einen Beginn des Planungsstarts noch in diesem Jahr für möglich.“ Für den Einstieg in die Elektrifizierung fehlt damit nur noch eine Erklärung des Landes Schleswig-Holstein zur verbindlichen Übernahme der Planung und Realisierung des Streckenabschnitts Itzehoe-Wilster. Die hält Helfrich allerdings eher für eine Formsache: „Die Landesregierung hatte zuletzt eine solche Arbeitsteilung angeregt und ihre Bereitschaft bekundet, die Elektrifizierung von schleswig-holsteinischen Bahnstrecken in die Hand zu nehmen. Mit dem gerade kräftig aufgestockten Etat im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes würde der Bund zudem den Löwenanteil der Kosten übernehmen.“

Während der Abschnitt Wilster-Brunsbüttel ohnehin komplett aus Bundesmitteln finanziert wird, kann der Bund auch bis zu 90 Prozent der Kosten für den Abschnitt Itzehoe-Wilster beisteuern. Das Land müsste so nur einen vergleichsweise überschaubaren Anteil von zehn Prozent schultern. Für Helfrich ein pragmatischer Lösungsansatz, um das Brunsbütteler Industriegebiet an den elektrischen Bahnverkehr anzubinden und den aufwändigen und zeitraubenden Lokwechsel am Itzehoer Bahnhof überflüssig zu machen.

Gerade in Zeiten, in denen der Klimaschutz immer mehr in den Vordergrund rückt, sei es absolut nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet Schleswig-Holstein mit einem Anteil von gerade einmal 29 Prozent elektrifizierter Bahnstrecken das Schlusslicht der gesamten Republik ist, betont Helfrich: „Schleswig-Holstein versorgt Deutschland mit klimaneutralem Windstrom und es ist keine Seltenheit, dass die Rotoren wegen mangelnder Leitungskapazität abgeregelt werden müssen. Gleichzeitig fahren auf einem Großteil unserer Bahnstrecken immer noch rußende Dieselloks – das passt nicht zusammen, das muss sich ändern.“