Der Deutsche Bundestag hat heute in 2./3. Lesung das Pflegestärkungsgesetz I beschlossen. Das bedeutet ab 01. Januar 2015 mehr Geld für Pflegebedürftige, ihre pflegenden Angehörigen und für die Pflegekräfte. Darüber hinaus wird ein Teil des Beitrages in einen Vorsorgefonds einbezahlt. So sollen die Beiträge der Versicherten auch dann stabil bleiben, wenn die geburtenstarken Jahrgänge 1964-1969 in das typische Pflegealter kommen – also in etwa 20 Jahren. Erstmals wird innerhalb eines Sozialsystems für die Zukunft vorgesorgt.
„Gute Pflege hat ihren Preis“, so der Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich. Deshalb steige der Beitrag zur Pflegeversicherung im kommenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte. „Wichtig ist, dass diese Mehreinnahmen direkt bei denen ankommen, die unsere Unterstützung brauchen“, so Helfrich weiter. Das seien vor allem pflegende Angehörige, aber auch Pflegerinnen und Pfleger. Hier sei sichergestellt, dass sie künftig nach Tarif bezahlt werden können. Konkret werden alle Leistungen der Pflegeversicherung um 4% angehoben und somit wird ein Ausgleich für die Preisentwicklung der letzten Jahre geschaffen. Zudem findet eine Flexibilisierung in der Tages-, Nacht-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege statt. „Familien sind der ehrenamtliche Pflegedienst der Nation. Sie brauchen unsere besondere Unterstützung. Denn ohne sie geht es nicht.“, erklärt Mark Helfrich.
Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung wird das Geld nicht ausschließlich in heutige Leistungsverbesserungen investiert, sondern dient auch zur Zukunftsvorsorge. „Aus diesem Grund führen wir 0,1 % der Beitragssatzerhöhungen und damit 1,2 Milliarden Euro jährlich in einen Vorsorgefonds ab, der bei der Deutschen Bundesbank verwaltet wird. Dieser Fonds wird über mindestens 20 Jahre angespart, um dann, wenn die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge ins Pflegealter kommen, künftige Beitragszahler zu entlasten. Damit sparen wir zum ersten Mal in einer Sozialversicherung Geld für die Zukunft an. Das ist generationengerecht und nachhaltig.“, stellt der Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich heraus.
